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Ängste überwinden: Angst vor der Schulsprechstunde

Unsere Beurteilungsfrage gegen Ängste.

Angst vor der Schulsprechstunde? Ja, Ängste gibt es viele. Doch das heißt nicht, dass wir sie alle haben müssten!

Angst vor der Schulsprechstunde: bloß eine Kleinigkeit?

Unser heutiger Fall beschreibt einen Zustand, der nicht weiter schlimm erscheinen mag, und zwar die Angst vor der Schulsprechstunde. Und doch wissen alle Betroffenen, dass solche Ängste oft genug das Familienleben überschatten. Und während die Ängstlichen in der Regel alleine da stehen, haben die Ängste üppig Gesellschaft von reichlich weiteren Sorgen.

Welche Ängste gibt es denn so?

Viele, praktisch beliebig viele, ja geradezu beängstigend viele. Womit wir wieder beim Thema wären. Die Frage lautet also eher: „Welche Ängste kenne ich an mir?“ und dann vor allem „Wenn ich solche Ängste habe, bin ich dann noch ’normal‘?!“. Schauen wir also heute eine recht häufige Angst an, eine „ganz normale“ Angst also, die Angst vor der Schulsprechstunde. Wer sie nicht kennt, lacht darüber, doch wer darunter leidet, hat in diesen Situationen recht schwer zu tragen. Der Hintergrund dazu: Eltern, meist vor allem Mütter fühlen sich für ihr Kind direkt verantwortlich. Versagt das Kind, haben somit die Eltern versagt. Und diese Angst versagt zu haben, zu versagen, nicht gut genug zu sein ist sehr alt, sie kommt meist direkt aus unserer Kindheit – wie viele andere Ängste leider auch …

Unsere „Beurteilungsfrage“:

Sie hilft immer wieder dann, wenn wir fürchten, dass andere besser sind als wir und in uns damit die  Angst auftaucht, nicht gut genug zu sein:

Wer entscheidet wirklich darüber, ob ich gut genug bin?
Meine Eltern?                         Ja  Nein
Meine Lehrer?                        Ja  Nein
Meine Frau / Mein Mann?     Ja  Nein
Meine Vorgesetzten?            Ja  Nein
Meine Nachbarn?                  Ja  Nein
Sonst jemand?                       Ja  Nein
Wer denn wirklich? ………………………………

In Ihrer Kindheit haben andere entschieden …

Aber jetzt, als erwachsener Mensch, können nur Sie selbst entscheiden, ob Sie gut genug sind. Gut genug, geliebt zu werden; gut genug, Mensch sein zu dürfen; gut genug, Sie selbst sein zu können! Und wenn Sie in die letzte Zeile unserer Tabelle hineinschreiben können „Ich selbst“, dann sind Sie zufrieden mit sich, zufrieden mit der Welt um Ihnen herum und auch zufrieden mit Ihren Kindern: dann sind Sie nämlich eine gute Mutter, ein guter Vater. Und die Angst vor der Schulsprechstunde löst sich einfach auf. Das bevorstehende Lehrer-Gespräch ist nicht mehr Angstauslöser, sondern interessante Rückmeldung!

Die Angst, nicht gut genug zu sein, ist bloß eine von vielen Ängsten.

Welche Ängste kennen wir denn noch? Denn Angst hat viele Gesichter, Angst ist für jeden anders. Und gerade deshalb taucht immer wieder die Frage auf: welche Ängste gibt es denn überhaupt, kann man sie katalogisieren, benennen? Unten finden Sie eine kleine Auswahl, da können Sie gleich schauen, ob Ihr persönliche Lieblingsangst dabei ist. Oder sich bei Bedarf ein attraktives Angstsyndrom aussuchen … Noch toller klingt es natürlich, wenn Sie aus einer Angst gleich eine „Phobie“ machen.

Hier eine kleine Auswahl aus unserem aktuellen Phobien-Sonderangebot:

Angst (vor)  • Amphibien (Batrachophobie)  • angefasst zu werden (Aphesphosmophobie)  • angestarrt zu werden (Ophthalmophobie)  • Ärzten (Iatrophobie)  • Bärten (Pogonophobie)  • Brücken zu überqueren (Gephyrophobie)  • Clowns (Coulrophobie)  • Deformation, Entstellung (Teratophobie)  • die Augen zu schließen (Optophobie)  • die Manneskraft zu verlieren (Medomalacuphobie)  • Dieben (Harpaxophobie)  • eine ansteckende Krankheit zu haben (Tapinophobie)  • Ersticken (Pnigerophobie)  • Falten zu bekommen (Rhytidophobie)  • Farben (Chromatophobie)  • Federn oder mit Federn gekitzelt zu werden (Pteronophobie)  • Fehlern oder besiegt zu werden (Kakorrhiaphobie)  • Fremdsprachen (Xenoglossophobie)  • Fröschen (Ranidaphobie)  • gefesselt zu werden (Merinthophobie)  • Geistern (Phasmophobie)  • Gold (Aurophobie)  • Haaren (Trichopathophobie)  • Haifischen (Selachophobie)  • Haut, Fell oder Tierhäuten (Doraphobie)  • herabstürzenden Satelliten (Keraunothnetophobie)  • Hölle (Stygiophobie)  • Knoblauch (Scorodophobie)  • Küssen (Philematophobie)  • lächerlich gemacht zu werden (Catagelophobie)  • Leere, leeren Räumen (Kenophobie)  • Menschen, Gesellschaft (Anthropophobie)  • Menschenmassen (Enochlophobie)  • Neuem, Neuerungen (Cainophobie)  • Schamröte (Erytrophobie)  • Schnee (Chionophobie)  • Schulbesuch (Didaskaleinophobie)  • Schwerkraft (Barophobie)  • Spinnen (Arachnophobie)  • Unvollkommenheit (Atelophobie)  • Wellen (Cymobphobie)  • Wespen (Spheksophobie) und noch viele mehr…

Bin ich noch „normal“ wenn ich eine dieser Ängste habe?

Ob wir normal sind oder nicht, hängt nicht vom mehr oder weniger exotischen Namen der jeweiligen Angst ab. Nein, das Entscheidende ist vielmehr: wie sehr belastet die Angst mein normales Leben? Welche Einschränkungen bringt sie mit sich. Keine? Dann lachen Sie einfach darüber und basta. Doch wenn Sie Ihre Angst als stark einschränkend oder gar lähmend empfinden, dann sollten Sie was dagegen tun.


Bild: Aufnahme aus einem Schulmuseum. Auch heute gibt es noch die Angst vor der Schulsprechstunde und zwar auf beiden Seiten, sowohl bei den Eltern als auch beim Lehrpersonal … Wenn aus Verlegenheit Angst wird, ist es Zeit etwas zu unternehmen!
Foto: TELOS

 

Was können Sie tun?

Sie haben eine ganze Palette von Möglichkeiten, Ihre Ängste los zu werden: von den einfachsten Tipps und Übungen, die Sie immer wieder auf unserer Website finden, bis hin zu therapeutischer Hilfe, die Sie sich in Gruppen- oder Einzelbetreuung holen können – in psychotherapeutischen Praxen, bei den öffentlichen Diensten und gerne auch bei uns im Institut. Hier zwei besonders bewährte Instrumente aus unserem „Medizinschrank“:

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Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching