Was tun, wenn der Zusammenbruch bereits erfolgt ist?
Viele leiden darunter, wenige nehmen die Symptome ernst und noch weniger suchen rechtzeitig professionelle Hilfe auf. Dadurch verschlimmert sich die Situation, Selbsthilfe ist kaum mehr möglich und therapeutische Interventionen werden aufwändiger und dauern länger. Wie also können Sie reagieren, wenn der Zusammenbruch bereits erfolgt ist? Dann das ist eine leider späte, doch um so wichtigere Frage bei Burnout: Es ist passiert. Und nun, was tun?
Mediziner rechnen damit, dass etwa 25 aller Berufstätigen mindestens einmal in ihrem Leben am Burnout-Syndrom erkranken. Professionelle Hilfe suchen jedoch nur sehr wenige auf, nur etwa fünf bis zehn Prozent. Und nur die allerwenigsten lassen sich stationär behandeln. Zum Glück muss ja auch nicht jeder in die Klinik, oft hilft schon eine ambulante Therapie, vor allem, wenn die Symptome rechtzeitig erkannt werden. Doch wer langfristig gar nichts gegen das Ausbrennen tut,riskiert, dass sich aus dem Burnout eine Depression, eine Angststörung oder eine Suchterkrankung entwickelt. Was für den Arbeitgeber heißt, dass die Leistungsfähigkeit dieses Mitarbeiters dauerhaft gesunken bleibt. Und was für den Betroffenen bedeutet, dass sein Leben zum Alptraum wird.
Bild: Gerade bei Burnout ist vorbeugen wesentlich besser und effizienter,
als Rettungsversuche, wenn’s bereits passiert ist.
Daher: Erkennen Sie rechtzeitig die Anzeichen!
Foto und Grafik: TELOS
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Das beste Mittel heißt nach wie vor: Vorbeugen, um gar nicht erst in die Burnout-Falle hineinzutappen. Doch was tun, wenn es zu spät ist,wenn der Zusammenbruch bereits erfolgt ist, der Patient schon tief im Burnout steckt, völlig ausgebrannt und absolut handlungs- und leistungsunfähig? Da hilft nur mehr die Rosskur:
Der erste Gang führt zum Arzt, um medizinische Ursachen abzuklären.
Dann drastische Umstellung der Lebensgewohnheiten und –ansichten. Das klappt auf keinen Fall mehr alleine, dazu braucht es professionelle Hilfe beim Psychotherapeuten.
Wenn sich die Situation auch dann nicht mittelfristig deutlich bessert, rasche stationäre Aufnahme in eine geeignete Einrichtung, wo man unter klinischen Bedingungen kurativ vorgehen kann.
Es ist passiert. Und nun, was tun? Denn es kann gut sein, dass auch die drei Punkte unserer Rosskur nicht reichen: In schweren Fällen können Betroffene davon ausgehen, dass zusätzlich zur ganzen persönlichen inneren Arbeit auch ein Wechsel des Arbeitsplatzes oder ein Ausstieg auf Zeit, und zwar auf geraume Zeit, nötig wird, um das Syndrom Burnout langfristig zu lösen.
Wenn Sie diese harten Worte jetzt gelesen haben und sich mit einem geflüsterten „Du lieber Himmel, das ist ja schrecklich“ reumütig an den Kopf fassen und sich leise vornehmen „So weit will ich es nicht kommen lassen!“ – dann, ja dann ist es vermutlich noch nicht zu spät: sagen Sie diesen Satz nicht leise, sondern laut. Und handeln Sie danach!
Wesentlich leichter, schneller und effektiver ist es freilich, wenn Sie es gar nicht so weit kommen lassen. Wenn Sie Tag für Tag auf ausgeglichene Work-Life-Balance achten, die stillen Wegweiser Ihrer inneren Stimme nutzen, Freundschaften pflegen, Freizeit aktiv gestalten, Frustrationen nicht schlucken sondern aussprechen, Schwierigkeiten angehen statt aufzuschieben – kurz: die vielen Tipps aus unserer Burnout-Reihe tatsächlich in Ihr Leben integrieren, dann haben Sie die besten Chancen, dem Burnout-Syndrom gar nicht erst zu begegnen.
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Bild: Ausgebrannt – nichts geht mehr. Jetzt ist rasche Hilfe nötig.
Schnappschuss aus einem Seminar.
Foto: TELOS
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Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching