Aus unserer Jahresgruppe"Veränderung"
Kritische Stimmen und begeisterte Anhänger widersprechen sich empört. Dass die Kindheit großen Einfluss hat, bestreitet allerdings niemand. Schließlich sind wir heute das, was wir damals waren. Und was wir waren, haben wir im Kontext der Familie erlebt. Nicht von ungefähr sprechen so viele Menschen, die in unseren Seminaren oder bei der Einzelberatung Rat und Hilfe suchen, von ihrer Herkunftsfamilie. Und nicht von ungefähr gibt es ganze psychotherapeutische Schulen, die sich genau damit befassen. Ein Begriff, der dabei immer wieder durch die Psychoszene geistert, heißt „Familienaufstellung“. Die meisten kennen das Wort, die wenigsten verstehen es. Die meisten haben schon Geschichten davon gehört, die wenigsten waren wirklich dabei. Viele schimpfen darüber, viele schwören darauf. Und viele spüren Unsicherheit beim Thema Familienaufstellungen: Psychoblabla oder Wundermittel?
Was ist also dran, an diesen Familienaufstellungen? Unter der Leitung eines – hoffentlich erfahrenen – Therapeuten wählt sich ein Seminarteilnehmer – aus der Gruppe seine Familie aus: Vater, Mutter, Geschwister usw. und stellt diese im Raum auf. Die „Aufgestellten“ berichten dann von Ihren Gefühlszuständen. Der Therapeut greift sanft oder radikal, je nach Richtung, ein und “ordnet“ die Familie.
Gruppenmitglieder, die vom Aufstellenden nichts wissen und schon gar nichts von seiner Familie, bekommen plötzlich die selben Symptome. Der Mann, der den Bruder darstellt, bekommt zum Beispiel plötzlich den Drang, von der Gruppe weit weg zu gehen – ohne zu wissen, dass der echte Bruder damals nach Amerika ausgewandert ist. Die Frau, die als Mutter ausgewählt wurde, kann plötzlich nicht mehr stehen und muss sich setzen – ohne zu wissen, dass die echte Mutter damals gelähmt war. Ein anderer sieht auf einmal nichts mehr – der Vater, den er darstellt, war damals blind. Eine Teilnehmerin, als Schwester aufgestellt, bekommt Kopfschmerzen – die echte Schwester litt an einem Hirntumor. Einem anderen wird es plötzlich um die Brust so eng, dass er es nicht mehr aushält – der Vater, den er darstellte, starb an einem Herzinfarkt … Die Beispiele sind Legion.
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Bild: Ein Scheinwerfer auf das System der Herkunftsfamilie beleuchtet viele Fragen der Gegenwart.
Foto: TELOS
Das Wichtige daran ist aber nicht die unglaubliche Übereinstimmung, die immer wieder auftritt, sondern vielmehr die Tatsache, dass eine solche Familienaufstellung wie ein Scheinwerfer wirkt, der eine alte, verfahrene Familiensituation beleuchtet und dadurch neue Sichtweisen und Lösungswege zeigen kann. Auch die Frage um Schuld und Sühne kann völlig neu gesehen werden: nicht mehr der Einzelne trägt die Gesamtverantwortung, sondern das Zusammenspiel aller Beteiligten hat zu den jeweiligen Problemen geführt. Das nimmt keinem Täter die Schuld, erweitert aber deutlich die Perspektive. Im Idealfall kann so Vergangenes gelöst werden und das eigene Verhalten kann eigenverantwortlich und selbstbestimmt neu ausgerichtet werden!
Familienaufstellungen werden immer wieder angeboten, im In- und Ausland. Aber Vorsicht, es ist ein mächtiges Instrument, das nicht für einen Schnellsiederkurs geeignet ist. Denn sehr rasch ist dabei Ihr Innerstes nach außen gekehrt – aber sehr rasch ist der Kurs vorbei. Bevor Sie die nötige Zeit gefunden haben, Ihre Innereien wieder ordnungsgemäß einzupacken. Da hilft der gutgemeinte Satz des Therapeuten „Wenn Sie Probleme haben, können Sie mich jederzeit in Hamburg (oder Wien, oder Bad Soundso…) anrufen…“ leider gar nix. Lassen Sie sich auf das wirklich erleuchtende Erlebnis „Familienaufstellung“ nur dann ein, wenn Sie die Sicherheit einer Bezugsperson in Ihrer direkten Reichweite haben und bitte ausschließlich im Rahmen einer kontinuierlichen therapeutischen Begleitung. Auch die finden Sie überall in Ihrer Nähe. So kann Ihnen eine Familienaufstellung wirklich helfen, mehr über sich zu erfahren.
Wer es nicht selbst erlebt hat, kann es kaum glauben, so verblüffend und erlösend können die Erkenntnisse sein aus dem systemischen Blick in Kindheit.
Foto: TELOS
Hier entscheidet nicht der Therapeut, was richtig wäre und was falsch, sondern die Lösungen entwickeln sich bei professioneller Leitung aus dem jeweiligen System heraus. Lust auf mehr zum Thema? Stöbern Sie einfach auf unserer Webseite. Hier finden Sie viele verschiedene Hilfen und Wege. So können Sie genau den therapeutischen Ansatz wählen, der am besten auf Ihre persönlichen Situation abgestimmt ist. Denn erst wer Bescheid weiß, kann sicher entscheiden.
Ja, auch Sie können den Blick klären und Vergangenes endlich erlösen. Statt „ferngesteuert“ durchs Leben zu gehen frei, aufrecht und selbstbestimmt Ihr Geschick meistern und wirkliche, dauerhafte Veränderung in Ihr Leben bringen!
Kontaktieren Sie uns einfach, alles Weitere besprechen wir dann persönlich – kostenlos, unverbindlich und diskret!
Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching