Wie Sie die dunklen Seiten, all das das Verdrängte - jetzt endlich ans Licht bringen.
„Kellerkinder“ nennen wir die ungeliebten, dunklen Seiten in uns, die Schatten in unserem Leben. Wir sperren sie nämlich gerne in den Keller, damit sie niemand sieht, womöglich auch wir selbst nicht. Das macht sie allerdings nicht besser. Im Gegenteil. Was sie brauchen, ist Licht. Also: bitte Licht! Die moderne Forschung weiß inzwischen, warum für uns Menschen das Licht so wichtig ist und wie es unsere Stimmung beeinflusst. Gerade jetzt, zu Beginn der dunklen Jahreszeit ein wichtiges Thema – nicht nur für Kellerkinder!
Wir haben auf diesen Seiten bereits verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wire Kellerkinder befreit werden können. Heute wollen wir Ihnen, geneigter Leser, aktuelle Berichte aus der Welt der Forschung vorstellen, die erklären, warum für uns Menschen das Licht so wichtig ist und wie es unsere Stimmung beeinflusst, oder, mit anderen Worten, wie Licht unseren Körper steuert:
Licht steuert die Tagesrhythmen mit Hilfe des Mittelhirns: viele Regungen unseres Körpers und unseres Verhaltens folgen einer täglichen Periode. So wird etwa unser Bedürfnis, alle 24 Stunden schlafen zu gehen, von einer inneren Uhr gesteuert, die man bei Säugetieren – und damit auch beim Menschen – im sogenannten Nucleus suprachiasmaticus des Gehirns findet. Die Konzentration bestimmter Proteine nimmt dort zyklisch zu und ab, was die Aktivität von Nervenzellen im N. suprachiasmaticus steuert, die ihrerseits wieder globale Vorgänge im Gehirn beeinflussen. Aus psychologischen Untersuchungen weiß man seit längerem, dass der Wachheitsgrad eines Menschen aber auch von den ihn umgebenden Lichtverhältnissen abhängt.
Die Studentin Ann Miller von der Universität Wisconsin-Madison konnte jetzt im Gehirn von Ratten vom Nucleus suprachiasmatikus unabhängige Teile des Mittelhirns ausfindig machen, die an diesem Phänomen mitwirken. Sie berichtet über ihren Fund in der aktuellen Ausgabe der “Proceedings” der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften. Die Lichtverhältnisse der Umwelt werden vom Sehnerv direkt an das Gehirn weitervermittelt. Der Nerv projiziert dabei Erregungsmuster zu wenigstens drei verschiedenen Orten im Gehir, unter anderem zum visuellen Cortex, einem Areal der Hirnrinde. Von dort aus gelangen Eindrücke der Umgebung in unser Bewusstsein. Daneben projiziert der Seenerv in das Prätectum des tief im Kopf liegenden Mittelhirns, das sich an der Steuerung der Pupillenreflexe beteiligt. Außerdem erhält der sogenannte Colliculus superior des Mittelhirns, der Bewegungen des Auges reguliert, Impulse des Sehnerven. Miller wählte für ihre Experimente Albinoratten, die besonders empfindlich auf Veränderungen von Lichtverhältnissen reagieren.
Bei sechs Ratten entfernte sie in einem Eingriff den visuellen Cortex. Bei jeweils fünf weiteren Tieren zerstörte sie das Prätectum und den Colliculus superior. Einen Teil der Tiere setzte sie anschließend Lichtverhältnissen aus, wie sie einem verkürztem Tag entsprechen. Ihre Beobachtung: Nur die Ratten mit einem intakten Mittelhirn – also die unbehandelten Tiere und diejenigen ohne visuellen Cortex – wurden von den Lichtverhältnissen beeinflusst. Ratten mit verstümmeltem Prätectum oder Colliculus superior behielten hingegen ihren gewohnten 24-Stunden-Rhythmus bei. Die Psychiaterin Ruth Benca hat die Forschungen von Miller angeleitet. Sie behandelt Menschen mit Schlafstörungen an der Universitätsklinik von Wisconsin. Benca hofft, dass die neuen Forschungsergebnisse zu Fortschritten bei Standardtherapien in der klinischen Praxis führen: „Weitere Studien sollten uns dabei helfen, die Rolle dieser Strukturen im Mittelhirn bei der Lichttherapie zu verstehen.”
Bild: Die Sonne bescheint Himmel und Wolken, Helles und Dunkles, unsere Glanzseiten und auch unsere Kellerkinder.
Foto: TELOS
Derweil schreitet auch die Entzifferung der Vorgänge im Nucleus suprachiasmaticus voran. Schon früh hatten Wissenschaftler der Harvard-Universität in Science mit Hilfe neuer Forschungsergebnisse einen detaillierten Regelmechanismus für den circadischen Rhythmus vorgestellt. Möglicherweise sind mit diesen und anderen kürzlich abgeschlossenen Forschungen jetzt alle direkt an der inneren Uhr beteiligten Gene bekannt. Überraschenderweise scheinen die genetischen Grundlagen des circadischen Rhythmus bei gänzlich unterschiedlichen Organismen eng verwandt zu sein: So steuern ähnliche Erbanlagen die innere Uhr bei der Maus wie bei der Fruchtfliege Drosophila (Quelle: PNAS, Science). So heißt es auch hier: bitte Licht!
Welche „Lichtblicke“ haben Sie für Ihre ganz privaten Kellerkinder? Wollen Sie Ihr Leben wirklich selbst in die Hand nehmen und den Keller ausräumen? Ja? Da haben wir einige Hilfen für Sie, zum Beispiel diese:
1) Sie wollen es alleine versuchen? Dann arbeiten Sie doch mit den Unterlagen „Kellerkinder“ aus unserer Reihe „Homelearning“!
2) Sie wollen individuelle Unterstützung? Dann vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgespräch!
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Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching