Wo unser Körper aufhört, fängt der Rest der Welt an.
Ach, wie ist Hornhaut doch lästig , sie muss weggeraspelt, eingecremt, gepflegt werden, damit Füße, Hände, Ellebögen und Co. wieder schön glatt und weich werden und hübsch anzusehen und angenehm zu berühren. Was tun wir Menschen nicht alles für unsere Haut, für unsere Kontaktstelle nach Außen, für unsere Erscheinung. Also weg mit der Hornhaut? Anderseits hätten wir doch manchmal gerne eine dicke Haut, um uns nicht so schnell gekränkt zu fühlen, Situationen, Dinge, Menschen nicht zu nahe an uns heranzulassen. Und wünschen uns eine seelische Hornhaut, die uns schützt.
Mitten am Prager Wenzelsplatz gibt es ein Schaufenster mit einem speziellen Wasserbecken. Da kann man nicht nur blanke Damenbeine bewundern, sondern auch fleißige Fische. Denn hier benagt die „Rötliche Saugbarbe“, ein Kärpfling der Art „Garra rufa“ die Hornhaut der Kunden: was den einen lästig, ist den andern Nahrung. Die Fisch-Pediküre tut nicht weh, nur kleine Stupser erinnern an die Arbeit der Tierchen. In Syrien und der Türkei werden die kleinen Knabberfische schon lange zur Hautbehandlung eingesetzt, jetzt werden sie auch in Europa Mode. Die kribbelige Reinigung wird sogar zur Behandlung der Schuppenflechte angewandt. Die Psoriasis ist nämlich ein typisches Beispiel für jene Krankheiten, die medizinischen Heilungsversuchen oft sehr hartnäckig gegenüberstehen und eher psychotherapeutisch behandelt werden können. Da lohnt sich ein Blick auf unsere Haut!
Verständlich: sie grenzt unseren Körper nach außen ab. Und das ist nicht nur eine körperliche Frage, sondern auch eine seelische. Und dazu haben wir ein paar hilfreiche Fragen an Sie:
Beim Körper ist es einfach zu sagen: hier hört er auf, doch wie ist es in anderen Bereichen? Wie finden Sie da ein gute Maß an Distanz und Nähe, an Sensibilität und Unempfindlichkeit? „Nemo placet omnibus“ sagten schon die alten Lateiner: Niemand gefällt allen. Oder, wie wir es heute formulieren: Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Gefälligkeitsdienste ohne Ende, buhlen um Anerkennung und Liebe, immer nett sein wollen – das führt leicht zu radikalem Abgrenzen und Einigeln. Beste Lösung? Das Gemeinschaftswesen Mensch braucht Kontakt mit anderen. Also doch gleich weiter? Bestimmt nicht! Zuerst kommt das klare NEIN, dieses ermöglicht ein wohlwollendes JA. Denn erst wenn Sie es schaffen, klare Grenzen zu wahren, können Sie auch offen auf die Welt zugehen. Helfen können Ihnen ein paar einfache Übungen:
Stellen Sie sich ihre Grenze nicht einfach als fixe Elefantenhaut vor, die für immer und ewig an Ihnen kleben bleibt, sondern als großes, starkes und gut bewachtes Tor, dass Sie immer dann rasch schließen können, wenn Sie Abgrenzung brauchen und hingegen weit öffnen, wenn Sie mit Ihrer Umwelt in Kontakt treten wollen. Dazu brauchen keine Reise nach Prag, keine Saugbarben und schon gar nicht Psoriasis, sondern Ihre persönlichen, gut gerüsteten, seelischen Grenzsoldaten – so können Sie mit Freuden auf die Umwelt zugehen!
Bild: Fischige Fußpflege im Schaufenster am Prager Wenzelsplatz.
Wie sorgen Sie für ausreichend Hornhaut für die Seele?
Foto: TELOS
Wenn alle von Ihnen was wollen und Sie schlecht Nein sagen können, wenn Sie immer allen alles recht machten möchten, so dass Sie selbst immer mehr ins Hintertreffen geraten? Dann sollten Sie schnell darangehen, Wesentliches zu ändern. Am besten klappt dies natürlich mit professioneller Leitungoder mit einem persönlichen Coaching – zwei Beispiele dazu finden Sie hier unten. Das Ergebnis lohnt die Mühe: Von seelischer Hornhaut hin zu selbstbestimmter Freiheit: so lebt es sich leichter, schöner und fröhlicher. Und dass dies dazu auch noch Spaß machen kann, ist ein willkommener Nebeneffekt!
Kontaktieren Sie uns einfach, alles Weitere besprechen wir dann persönlich – kostenlos, unverbindlich und diskret!
Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching